Führungsstile

Führungsstile der Mitarbeiterführung – Führungsinstrumente

Führungsstile Definition

Unter Mitarbeiterführung mit Hilfe unterschiedlicher Führungsstile versteht man die Beeinflussung der Mitarbeiter auf eine bestimmte Art und Weise, unter Berücksichtigung der Projektsituation zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles. Man nimmt durch die Mitarbeiterführung direkten Einfluss auf die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der Projektmitarbeiter. Dabei unterscheidet man die Mitarbeiterführung in Projekten und der Linie, sowie unterschiedliche Arten von Führungsstilen. Es sind verschiedene Führungsstile sind in unterschiedlichen Situationen wichtig. Es gibt keine perfekte Art zu führen, da jede Situation anders ist.

Führen in Projekten und der Linie

Das Führen der Mitarbeiter in Projekten und der Linienorganisation unterscheidet sich vor allem in den Kompetenzen und der Dauer der Führung. Die Führungsperson einer Projektgruppe hat für eine begrenzte Projektdauer die Möglichkeit durch Moderation und Coaching die Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse mit einzubeziehen. Auf Grund der überwiegend flachen Hierarchien in Projekten muss er dies überwiegend durch seine eigene Persönlichkeit umsetzen. Das Führen in der Linienorganisation verfügt für unbestimmte Zeit  über Weisungsmöglichkeiten, da die Linienorganisation sehr an Hierarchien orientiert ist. Entscheidungen werden hier eher über Autorität und Fachwissen des Linienvorgesetzten getroffen und nur selten unter Einbindung der unterstellten Mitarbeiter.

Führungsstile Übersicht – Was ist Führung?

Nach Tannenbaum und Schmidt gibt es 7 verschiedene Führungsstile. Alle diese Stile unterscheiden sich in Bezug auf den Entscheidungsspielraum der Führungskraft und den der Gruppe. Der Führungsstil mit dem größten Entscheidungsspielraum für den Vorgesetzten nennt sich autoritärer Führungsstil, den geringsten Spielraum für die Leitung gibt es beim kooperativen Führungsstil. Wichtig ist zu bedenken, dass es keinen richtigen oder falschen Führungsstil gibt. Wie eine Gruppe oder ein Team zu leiten ist hängt von der Persönlichkeit der Führung, der Situation im Projekt bzw. Unternehmen und der Zusammensetzung des Teams ab. Es muss also situativ entschieden werden, welche Maßnahmen zum Erreichen der gemeinsamen Ziele optimal sind.

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autoritär:

Alleinige Entscheidung durch den Vorgesetzten, kein Mitspracherecht der Projektmitarbeiter. Der autoritäre Stil Projektgruppen zu führen ist der am wenigsten kooperative Führungsstil und kann schnell zur Abgrenzung des Projektteams gegenüber der Führungskraft führen. Geeignet ist dieser Stil vor allem in außerordentlichen Drucksituationen, in denen Struktur und Ordnung im Projekt erhalten werden müssen und dies nicht ohne Eingreifen gewährleistet ist.

patriarchalisch:

Alleinige Entscheidung liegt beim patriarchalischen Führungsstil immer noch beim Vorgesetzten, kein Mitspracherecht der Projektmitarbeiter. Bei diesem Führungsstil begründet der Projektleiter jedoch jede seiner Entscheidungen um eine gewisse Entscheidungstransparenz gegenüber dem Projektteam zu sichern.

beratend:

Alleinige Entscheidunggewalt liegt immer noch beim Vorgesetzten, kein Mitspracherecht der Projektmitarbeiter. Beim beratenden Führungsstil begründet die Führungsperson nicht nur ihre Entscheidungen, sondern erlaubt auch Fragen und schlägt Ideen vor. Die Projektmitarbeiter bekommen das Gefühl in den Entscheidungsprozess integriert zu sein oder entscheiden zu dürfen.

konsultativ:

Entscheidung liegt weiterhin bei der Führungskraft, es gibt jedoch ein Mitspracherecht der Projektmitarbeiter. Projektmitarbeiter können durch ihre fachliche Meinung die Entscheidung der Projektleitung beeinflussen. Trotzdem liegt auch beim konsultativen Führungsstil die Entscheidung zum Schluss in den Händen des Projektleiters. Er ist nicht an die Meinungen und Ratschläge der Projektmitarbeiter gebunden. Der Projektmitarbeiter bekommt jedoch das Gefühl, dass seine Meinung im Projekt wertgeschätzt wird und von Bedeutung ist.

partizipativ:

Unverändert liegt die Entscheidungskraft weiterhin beim Vorgesetzten. Die Projektmitarbeiter werden beim partizipativen Führungsstil jedoch in den Prozess der Lösungsfindung aktiv mit einbezogen. Der Projektleiter entscheidet sich auf der Grundlage der Gruppenmeinung. Der Teamgedanke wird dadurch gestärkt und die Identifikation mit dem Projektgegenstand steigt durch die Möglichkeit eigene Ideen und Lösungen einzubringen.

delegativ:

Führt ein Projektleiter ein Projektteam delegativ, so liegt die Entscheidung bei der Gruppe. Bei der Erläuterung des Problems legt der Projektleiter den Entscheidungsspielraum für die Entscheidung des Projektteams fest. Die Projektmitarbeiter haben das Gefühl direkt an der Gestaltung und Formgebung des Projektes mitzuwirken, was sich positiv auf die Mitarbeitermotivation und Identifikation mit dem Projekt auswirkt.

demokratisch:

Der demokratische Führungsstil ist der kooperativste Stil zum Führen von Projektteams. Die Teamleitung lässt die Gruppe autonom entscheiden und fungiert bei der Entscheidungsfindung nur als Koordinator. Bei diesem Führungsstil ist die Identifikation der Projektmitarbeiter mit dem Projekt am höchsten und die Motivation und Leistungsfähigkeit steigt. Jedoch kann bei einem sehr kooperativen Führungsstil die Entscheidungsfindung auch viel Zeit in Anspruch nehmen und eignet sich nur für eingespielte Projektteams. Sollten Teams noch nicht lange zusammen arbeiten oder diesen Stil zu führen nicht kennen, kann beim Projektteam auch schnell der Eindruck entstehen, dass der Projektleiter wenig entscheidungsfreudig ist, oder die Arbeit lieber von anderen erledigen lässt.

Allgemeine Grundsätze für die Mitarbeiterführung

Es gibt jedoch einige Grundsätze im Projektmanagement, die für alle Führungsstile gelten sollten, wenn man als Team die Projektziele erreichen möchte. Für jeden Projektmitarbeiter sollten individuelle Ziele zu Beginn eines jeden Projektes vereinbart und in regelmäßigen Besprechungen der Fortschritt diskutiert werden. Allgemein sollte durch die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch in festen Abständen das Vertrauen zu den Projektmitarbeitern gestärkt werden. Um einen reibungslosen Ablauf des Projektes zu gewährleisten und Eingriffe durch die Führung in den Arbeitsalltag so gering wie möglich zu halten sollte besonders zu Beginn des Projektes verstärkt auf die Einhaltung der Projektspielregeln durch alle Beteiligten geachtet werden. Hier zählt natürlich die Grundregel: der Projektleiter geht mit gutem Beispiel voraus. Neben der Einhaltung der Spielregeln im Projekt sollte der Projektleiter auch immer auf die Befindlichkeit seiner Projektmitarbeiter achten. Er ist dafür verantwortlich, dass allen Mitarbeitern genügend Zeit zur Erholung bleibt und alle dieselben Rechte haben. Diese gemeinsame Sichtweise kann er unter anderem durch Teamevents außerhalb der Arbeit fördern.

Motivation und weitere Führungsinstrumente

Führungsstile der Mitarbeiterführung - Führungsinstrumente

Besonders wichtig ist zu beachten, dass diese Führungsinstrumente keine Patentlösung für alle Probleme beim Führen von Mitarbeitern ist. Instrumente wie zum Beispiel die Motivation sollten immer behutsam und situativ angewandt werden. Als Grundregel gilt jedoch und das weiß wahrscheinlich jeder, mit Motivation arbeitet Jeder besser!



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